Nachdem der Spitzenreiter in den bisherigen zehn Saisonspielen gerade einmal drei Sätze abgegeben hatte, waren es im Spitzenspiel gegen den Tabellenzweiten aus Höntrop ebenfalls drei Sätze. Schon im Hinspiel in Höntrop sorgte die Männer-Reserve für den ersten Satzverlust des ambitionierten Absteigers aus der Landesliga, der den direkten Wiederaufstieg anstrebt.
Dabei war der Trainer wenig optimitstisch angesichts der krankheitsbedingtebn Ausfälle im Training in den letzten zwei Wochen. Bjarne lag tags zuvor noch krank im Bett und der erst im Laufe der Saison von Außen auf Mitte umgeschulte Darrin konnte ebenfalls nicht trainieren.
Nach dem Aufwäremen entschied sich der Trainer es mit Bjarne zu versuchen und in der Mitte durfte Frederic als gänzlich anderer Mittelspielertyp für Darrin ran. Und die Mannschaft hielt den Satz gegen den bislang so dominierenden Spitzenreiter offen. Die Führung wechselte, aber kein Team konnte sich nennenswert absetzen. Beim 20:19 kam ein Doppelwechsel auf Zuspiel und Diagonal, damit weiterhin drei Angreifer den guten TSC-Block beschäftigen sollten. Dennoch kam der Gastgeber beim 22:24 zu seinen ersten beiden Satzbällen. Der erste konnte abgewehrt werden und so Darrin kam in der Angriffsreihe ins Spiel. Höntrop konnte zum 24:24 ausgleichen, musste aber anschließend den dritten Satzball abwehren. Mit dem Rückwechsel auf Zuspiel und Diagonal konnten vorne weiterhin drei Angreifer aufgeboten werden, was dann auch letztlich zum 27:25 Satzgewinn führte.
Allerdings schien dieser Satz den Spielern einiges an mentaler Kraft gekostet zu haben, denn im zweiten Durchgang verlor die Mannschaft in zwei Rotationen völlig den Anschluss (4:3 auf 4:9 und 6:9 auf 6:14). Am Ende ging das Team trotz dreier Wechsel und verfügbarer Auszeiten deutlich mit 17:25 verloren.
Im dritten Satz verlief das Spiel zunächst wieder ausgeglichen, zumindest was die Rückstände und Aufholjagden anging. Nach einem schnellen 1:5, kam der TBH wieder ran (9:10) ehe die Dortmunder in zwei Rotationen auf 12:18 davonzogen. Nun gingen viele Zuschauer davon aus, dass der Tabellenführer das Spiel zu seinen Gunsten entschieden hätte. Nicht aber so die Höntroper, die an diesem Tag einen großen Teamgeist an den Tag legten und nie aufgaben. Bjarne brachte seine Mannschaft mit gutem Service wieder auf zwei Punkte ran, musste dann aber kräftemässig die Segeln streichen. Für ihn übernahm Nachwuchsspieler Paul aus der dritten Mannschaft die Rolle auf Annahme/Außen. Beim 21:22 war der Rückstand fast egalisiert, aber erneut konnte der TSC kontern und hatte beim 21:24 erneut drei Satzbälle. Nun servierte Darrin präzise und druckvoll und brachte so den Gastgeber ins wanken. Da dessen Auszeiten schon vorher verbraucht waren, versuchte es der Trainer mit Spielerwechseln. Aber auch die halfen nicht, so dass sich der Turnbund beim 26:24 erneut mit einer bärenstarken Crunchtime die Satzführung holte.
Nun standen die Dortmunder mehr denn je unter Druck, denn bislang musste das Team in dieser Saison noch nie einem Satzrückstand hinterherlaufen. Und auch diesmal gab es Punkteserien auf beiden Seiten, denn aus dem 6:6 wurde aus Höntroper Sicht mit einem Aufschläger ein 6:10, aber auch hier folgte der Höntroper Konter zum 10:10. Anschließend lief Höntrop dem TSC ein wenig hinterher (10:12, 11:13, 13:14, 16:17). Aber mit Beginn der Crunchtime, in der die Höntroper zuletzt so stark spielten, war das Momentum auf Seiten des Tabellenzweiten. 19:17 und 23:19 brachten den TBH bereits nah an die erste Niederlage des Spitzenreiters. Aber (zu) leichte Fehler im Aufbauspiel und vergebenen Chancen brachten den Gegner beim 23:23 wieder ins Spiel. Hier konnte dann erst die vierte Chance im eigenen Sideout genutzt und mit 24:23 der erste Matchball geholt werden. Der wurde dann auch mit gutem Service direkt genutzt, so dass der anschließende Jubel über diesen nicht wirklich erwarteten Erfolg keine Grenzen kannte.
Für die Mannschaft geht es nun am kommenden Samstag im Derby gegen den VfL Telstar darum die Leistung gegen den TSC zu bestätigen und den zweiten Platz in der Liga endgültig zu sichern. Dieser bringt in der laufenden Saison jedoch leider nichts, da es aufgrund der Reduzierung der Oberligen und daraus resultierendem vermehrten Abstieg ausnahmsweise keine Aufstiegsspiele zur Landesliga gibt.
Trainerkommentar: "Eine ganz starke Teamleistung heute, bei dem jeder der zwölf Spieler zur richtigen Zeit seine Leistung abgeliefert hat. Die 13 vorgenommenen Spielerwechsel zeigen, dass es insgesamt super funktioniert hat und die neuen Spieler immer frische Impulse ins Team bringen konnten. Die beiden erst 15-jährige Nachwuchsspieler Artem und Paul, der erstmals zu längeren Einsatzzeiten kam, zeigten, dass sie bereits jetzt dem Team helfen können.
Vor allem unsere Comeback-Stärke nach einigen Rückständen war stark und über unsere Crunchtime-Qualitäten, die bislang eigentlich der ersten Mannschaft vorbehalten war, ist heute jeder Zweifel erhaben.
Schade, dass wir uns zum Rückrundenauftakt im Dezember eine letztlich unnötige 2:3-Niederlage gegen Hörde eingefangen haben, denn ohne diese wäre bereits in dieser Saison wohl mehr als nur der zweite Platz in der Liga drin. So bleibt es bei zwei Punkten Rückstand, die der TSC in seinen drei verbleibenen Spielen wohl kaum noch verspielen dürfte."
