Die Höntroper konnten wieder aus dem "Vollen schöpfen" und mit dem kompletten Kader von sieben Spielern antreten. Da die zweite Mannschaft parallel spielte stand nur Trainer Christian als weiterer Ersatz für den Notfall bereit.

Raesfeld kam mit der Empfehlung von drei klaren Siegen (u.a. auch gegen den Mitfavoriten TV Hörde) und einer 0:3-Niederlage gegen Schermbeck nach Linden, wo das Spiel stattfand.

Gegen den technisch guten Gegner tat sich das Höntroper Team wie immer zu Beginn schwer und fand nur langsam ins Spiel. Insbesondere Fynn meinte es viel zu "gut" mit seinen Angreifern und spielte die meisten Bälle über die Positionen II und IV deutlich hinter die Antesse, so dass es auch den großgewachsenen Angreifer sichtlich schwer fiel überhaupt zu einem soliden, geschweige denn harten Angriff zu kommen.

So lief die Mannschaft fast den gesamten Satz der Volleyballgemeinschaft in einem gebührenden Abstand von zwei Punkten hinterher. Erst als Kapitän Fynn zum driten Mal zum Aufschlag kam - seine ersten beiden Versuche hatte er leider versemmelt - ging er diese Aufgabe beim 20:22 mit der notwendigen Konzentration an. Vier gute und platzierte Floater sorgten für den notwendigen Druck beim Aufbauspiel des Gegners und die nun hellwache Block- und Feldabwehr tat ihr übriges, so dass der Durchngang mit 25:22 etwas überraschend gedreht wurde.

Im folgenden Satz bot sich ein ähnliches Bild, auch wenn das Höntroper Zuspiel nun deutlich besser wurde. Höntrop lief meist einem kleinen, aber konstanten Rückstand hinterher und fand zu selten die Lücken im Block und der Abwehr des Gegners. Dabei griff der Trainer sogar zur Einwechselung von Darrin auf der für ihn völlig ungewohnten Mittelblocker-Position. Am Ende war es aber die RVG, die die letzten Punkte zum 22:25 machte und sich so den Satzausgleich holte.

Im dritten Satz drohte das Spiel endgültig zu kippen, denn der ständige Rückstand belief sich nun eher auf drei oder vier Punkte und als dann auch noch Mittelblocker Christof unglücklich bei einer Abwehraktion von Jan abgeschossen wurde und mit blutender Nase raus musste (14:17), lagen alle Trümpfe beim Gast aus dem Vestischen.

Aber nun zeigte sich die Moral im Team, denn Joe nahm die Herausforderung über die vakante Mittelpostion einfach an und holte auf der für ihn ebenfall völlig ungewohnten Position alles raus, was möglich war. Da Fynn nun die ihm aufgelegten Bälle reihenweise mit hoher Qualität zu seinen Angreifern brachte, konnte der Rückstand gealten werden. Beim 18:21 kam er dann erneut entscheidend zum Aufschlag und lies wie schon im ersten Satz gleich sechs sehr guten Aufschläge folgen. Zusammen mit seinen Mitspielern am Netz wurde der Satz so noch zum 25:21 gedreht. Damit war der drohende Punktverlust und erst Recht eine Niederlage abgewendet.

"Never chnage a running system" heißt es ja oft, wenn etwas funktioniert und so blieb der etatmäßige Mittelblocker Christof draußen und Joe durfte sich weiter über die Mitte beweisen. Und dies machte er uns seine Mitspieler so gut, dass sie ab 8:7 stetig den Vorsprung ausbauen konnten. Am Ende waren die Raesfelder nicht mehr in der Lage ihr gutes Spiel auf das Feld zu bringen und der Satz ging deutlich mit 25:17 an den Turnbund.

Da auch Schermbeck sich beim erneuten 3:0 gegen den SC Münster schadlos hielt, spüren die führenden Höntroper weiterhin den  punktgleichen Verfolger direkt hinter sich. Hörde gewann zwar auch, hat als Tabellendritter aber bereits drei Punkte Rückstand auf das führende Duo. Sollten die beiden Spiele gegen die beiden Teams von Bottrop und Eintracht Dortmund (beide bislang ein Sieg) im November erfolgreich verlaufen, käme es bereits am ersten Rückrundenspieltag vieleicht schon zum entscheidenden Showdown, wenn der TB Höntrop den SV Schmerbeck zum Heimspiel in Bochum empfängt.