Es war von Anfang an klar, das nur mit viel Mut, Selbstbewusstsein und einem Quäntchen Glück heute etwas zu erreichen war. Neben den ohnehin schon großen Hürden am Netz fiel zudem auch noch erster Zuspieler Ben krankheitsbedingt aus, was das sonst eingespielte Team zusätzlich stresste. Hier kam Aaron, der sonst auf der Diagonalposition spielt zum Einsatz und machte seine Sache über das ganze Spiel hinweg ordentlich.

Zu Beginn zeigte sich gleich das, was schon in der finalen Ansprache vor dem Spiel deutlich gemacht wurde. Gute und druckvolle Aufschläge würden den Gegner oft unter Druck setzen und die technischen Kapazitäten ausreizen. Dabei konnten die harten Floataufschläge von mehreren Spielern zu direkten Punkten führen. Die guten Aufschläge führten aber auch auf der eigenen Seite zu Problemen, da die Bereitschaft für Bälle, die direkt zurückkamen nicht da war. Es wurde sich vielfach zu spät in Bälle hineingeworfen und sie fielen direkt auf den Boden. Hier fehlte im ersten Satz noch einiges an individueller Bereitschaft den Ball spielen zu wollen und an kollektiver Kommunikation zwischen den einzelnen Spielern. So ging der erste Satz verdient, aber in Augen des Trainers zu deutlich, mit 11:25 verloren.

Im zweiten Satz lief es nun schon besser. Einfache Bälle wurden nun deutlich präziser zum Netz gebracht, was es Aaron ermöglichte auf der ungewohnten Position immer besser zu spielen und seine Angreifer einzusetzen. Zudem konnten Florian, Artem und Paul mit guten Aufschlägen jeweils Serien von Vier Aufschlägen hinlegen. Gleichzeitig war der Block auch immer präsenter und konnte so einige Angriffe des Gegners entschärfen. Artem konnte dabei den gegnerischen Außenangreifer sogar einmal komplett komplett und schickte den Ball direkt zurück Richtung Boden. Diese Präsenz am Netz und dazu ein nun entbrannter Kampfgeist sorgten in vielen Situationen für Punkte, die im ersten Satz noch nicht erzielt wurden. Am Ende waren es erneut gute Aufschläge und Abstimmungsschwierigkeiten beim Gegner, die die beiden entscheidenden Punkte zum 25:23 Satzgewinn brachten.

Im dritten Satz hielt diese Euphorie über den Satzgewinn auch zunächst an. Kapitän Paul legte nach einem 0:3 Start mit guten Aufschlägen nach und konnte die 4:3 Führung erspielen. Anschließend fand ein Ping-Pong Spiel statt, wobei jede Mannschaft sich jeweils nur ein oder zwei Punkte sichern konnte. Bis zum 14:15 konnten die Jungs hier mithalten, doch dann war leider der beste gegnerische Aufschläger wieder am Service und machte aus dem Ein-Punkte Vorsprung einen Sechs-Punkte Vorsprung (21:14). Diesen Rückstand konnte das Team nicht mehr aufholen, da der Gegner nun auch einen deutlichen Sieg klarmachen wollte. Ein zu Beginn knapp unkämpfter Satz geht so schlussendlich deutlich mit 25:18 verloren.

Im vierten und retrospektiv betrachtet auch letzten Satz des Tages schien der verlorene dritte Satz etwas an der Motivation zu nagen. Abläufe die vorher schon immer besser funktioniert hatten führten wieder öfter zu Problemen. Desweiteren setzte nun auch Co-Trainer Mika, der in der zweiten Mannschaft spielt, mit druckvollen Aufschlägen gleich zu Satzbeginn ein Ausrufezeichen und brachte den Gegner mit einer 7:1 Führung nach vorne. So ein großer Rückstand ist gegen einen Gegner, der schon rein von der Körperlichkeit her am Netz die Oberhand hat kaum aufzuholen. Auch hier wurde aber an einigen Stellen zu früh der Kopf hängen gelassen, obwohl ein paar mehr Punkte sicherlich noch drin gewesen wären. Der letzte Satz, wie schon der erste, ging dementsprechend (zu) deutlich mit 10:25 verloren.